Notater |
- eine zänkische Frau gewesen sein Aus den Erinnerungen des Pastors Karl Hansen im Jahr 1864 geschrieben s. "Geschichte der Familie Ebeling", S. 46 der Familienchronik Großmutter (Friederike Luise Sophie Ebeling) zog nun (nach dem Tod ihres Manns im Mai 1809) zu uns nach Augustenburg und bekam ein Zimmer oben. Einige von ihren Trag- kisten und Schränken wurden auf den Boden aieuserhalb ihres Zimmers aufgestellt, und da habe ich sie als Kind des Abends gehen und vor ihren Schränken und Kisten das Kreuz schlagen sehen. Wir Kinder hatten niemals recht Zutrauen zu ihr und näherten uns nur mit einer gewissen Ängstlichkeit, obwohl sie nicht unfreundlich gegen uns war und uns zuweilen einen Schilling aus einer kleinen Blechbüchse schenkte, die sie in ihrer Schieblade hatte, in demselben Tisch, an welchem sie so manches Jahr in Ulkebüll gesessen hatte. In diesem Schillingschenken war sie stark; wenn ihr Sohn, der Hausvogtin Gravenstein, zu Besuch kam, schenkte sie ihm auch einen Schilling. Sie verlor später auch das Augenlicht, so daß sie sich nicht anders beschäftigen konnte als mit Spinnen; und dem blieb sie treu; Loviis blieb bei ihr, um sie zu bepassen, aber fiel nicht selten in den Schlaf, wenn sie an Winterabenden allein oben saßen. Dann konnten wir unten in der Stube die Alte rufen hören: "Loviis, nun schläfst Du!" Schließlich wurde die Alte bettlägerig und sehr schwach. Sie lag mehrere Wochen und genaß nichts außer gebräunten Zucker, woran sie beständig sog. Das war im Sommer 1818. Endlich starb sie ohne Schmerzen und ohne bei Besinnung zu sein. Das Datum erinnere ich nicht; aber ich stand im Zimmer und schrieb an einem latein- ischen Aufsatz oder so etwas; es war in dem Sommer, als ich confirmiert worden war; und wirim Zimmer waren und wußten nicht, daß sie tot war, denn sie hatte längere Zeit zwischen Leben und Tod gelegen. Es war die Lampe, die aus Mangel an Öl ausgeht. Sie war damals 86 1/2 Jahre alt.
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